Neue Monstranz für Münchner Theatinerkirche

Dank zweckgebundener Spenden an den Münchner Dominikanerkonvent St. Kajetan konnte die Schaffung einer neuen Monstranz in Auftrag gegeben werden. Der renommierte Künstler Georg Hornemann übernahm die Arbeit. Am 8. Dezember wurde der neue, strahlende liturgische Gegenstand in der Theatinerkirche eingeweiht. Hierzu kamen Pater Thomas Brogl OP, Provinzial der Provinz vom Hl. Albert, aus Freiburg sowie die Regensburger Domspatzen.

Die alte Monstranz, die aus der Barockzeit stammt, kam aufgrund ihres hohen Alters nur noch sehr bedingt zum Einsatz. Somit bestand Bedarf für eine neue. Der deutsche, international ausgezeichnete Goldschmied und Schmuckkünstler Georg Hornemann übernahm die Arbeit. „Mein Blick auf die Monstranz richtet sich auf die Trinität, die Dreieinigkeit von Gott Vater, Sohn und Heiligem Geist, wodurch die Entscheidung auf eine in die Vertikale gestellte Dornenkorne fiel, deren weit herausragende Spitzen vor dem geistigen Auge des Betrachters ein imaginäres Dreieck bilden“, erklärt der Künstler.

In seiner Predigt zur Einweihung der Magnificat Monstranz erklärte Pater Robert Mehlhart OP, Prior des Münchner Konvents, die Symbolik: „Die Monstranz steht auf einem festen Fundament. Unten eingelassen sind zwölf Punkte. Sie stehen für die zwölf Apostel. Niemand von uns macht sich seinen Glauben selbst. Wir haben ihn empfangen von einer langen Linie, die bis zu Jesus, bis zu den Aposteln zurückgeht. Wir stehen in dieser Linie, und auch wir haben die Verantwortung, dass der Glaube weitergetragen wird. Die Monstranz, der Glaube an Gott ruht auf den Aposteln. Und sie wurzelt sich fest in diesen Glauben ein. Wir alle brauchen feste Wurzeln im Glauben. Gemeinsam wollen wir mitarbeiten und Gott bitten, dass viele Wurzeln im Glauben schlagen können. Aus dem Wurzelgeflecht wächst eine Krone. Wenn man genau hinsieht, ist es eine Dornenkrone. Das Leben ist nicht nur prächtig. Es gibt Dornen. Gott weiß darum, er hat sie selbst getragen. Wir dürfen vor ihm so sein, wie wir sind. Auch mit unseren Dornen. Und wir dürfen Ihn bitten, dass die Dornen Rosen tragen. Dass sie sich verwandeln und Frucht tragen. Deshalb ist die Dornenkrone auch ein Strahlenkranz. Durch die Dornenkrone scheint der Dreieinigte Gott. Gott Vater, Sohn und Heiliger Geist. Ein Dreieck, gekennzeichnet durch die Drei Farben Rot, Grün und Gelb. Oben ist der Heilige Geist. Er ist wesentlich, in ihm bewegen wir uns und sind wir motiviert, die Liebe Gottes weiter zu tragen.“ Im Anschluss an die Predigt segnete Pater Thomas Brogl die Monstranz und setzte dann das Allerheiligste, den Leib Christi, in sie ein.

„Die Magnificat Monstranz ist ein starkes Zeichen“, sagt Pater Robert Mehlhart, „denn sie stellt das Wesentliche in das Zentrum: Gott. Die Monstranz zeigt uns Gott, den Leib Christi. Wir können ihn anschauen, anbeten und mit allen unseren Anliegen zu ihm kommen.“ Zukünftig wird die Monstranz regelmäßig etwa an den Herz Jesu-Freitagen zum Einsatz kommen.   

Strahlend schön: die neue Magnificat Monstranz von St. Kajetan. Im Hintergrund sind die Regensburger Domspatzen zu sehen.

Foto links: Aus nächster Nähe wollten die Gottesdienstbesucher die neue Monstranz in Augenschein nehmen. „Ich habe bisher niemanden getroffen, den sie nicht spontan berührt hätte“, so Pater Robert Mehlhart (im Bild rechts vorn).

Foto rechts: Pater Thomas Brogl segnet mit der neuen Monstranz.

Fotos: Dominikanerkonvent München.